Adipositaschirurgie – Abteilung des Universitätsklinikums Magdeburg am Standort Lostau
Willkommen auf der Seite der Abteilung für bariatrisch-metabolische Chirurgie („Adipositaschirurgie“) des Universitätsklinikums Magdeburg am Standort Lungenklinik Lostau
Menschen mit chronischem Übergewicht (Adipositas) werden bundesweit noch immer unzureichend versorgt und behandelt. Um die medizinische Versorgung in Sachsen-Anhalt deutlich zu verbessern, bietet das Adipositaszentrum des Universitätsklinikums Magdeburg gemeinsam mit der Lungenklinik Lostau zusätzliche Versorgungs- und Behandlungskapazitäten für Betroffene, bei denen eine operative Behandlung erforderlich ist.
Im Adipositaszentrum des Universitätsklinikums Magdeburg (Campus Leipziger Straße) führen wir die Erstberatung und Folgeberatungen, die Diagnostik und Operationsvorbereitung durch. Die Operation und der anschließende stationäre Aufenthalt – einschließlich Schmerztherapie, Ernährungstherapie und Physiotherapie – können sowohl im Universitätsklinikum als auch am Standort Lungenklinik Lostau erfolgen.
Die weitere postoperative Nachsorge, bei Bedarf mit Anbindung an weitere spezifische Therapieangebote wie plastisch-rekonstruktive Chirurgie, weiterführende ernährungstherapeutische und psychologische Versorgung sowie eine ggf. erforderliche Akutversorgung erfolgen wiederum am Universitätsklinikum in Magdeburg.
Sprechstunde und Terminvereinbarungen
Kontakt zum Adipositaszentrum
Bei Interesse und Therapiewunsch können Betroffene, Zuweiser oder weitere Personen direkt mit dem Adipositaszentrum am Universitätsklinikum Magdeburg telefonisch oder per E-Mail Kontakt aufnehmen:
Fachkoordination Adipositas/Metabolische Erkrankungen
Frau Sabrina Seidel
Telefon: (0391) 6721 442
Fax: (0391) 6715 570
E-Mail: adipositaszentrum(at)med.ovgu.de
Adipositas-Sprechstunde für Neupatienten
Jeden Donnerstag, sowie nach Vereinbarung, bieten wir eine Spezialsprechstunde für Neupatientinnen an. Patientinnen und Patienten, die bereits am Adipositaszentrum in Behandlung sind, werden nach Vereinbarung an jedem Werktag weiterbetreut.
Neupatienten erhalten vor dem ersten Sprechstundentermin umfangreiches Informationsmaterial über mitzubringende Unterlagen, zur Vorbereitung auf das Erstgespräch und über Therapiemöglichkeiten. Für das Erstgespräch ist eine Überweisung zur Adipositassprechstunde erforderlich.
Informationen für Zuweiser
Ärztliche Kolleginnen und Kollegen, die gern mit uns in Kontakt treten möchten, um ihre Patientinnen und Patienten unkompliziert und direkt zu besprechen, werden gebeten, sich entweder über die Fachkoordination Adipositas/Metabolische Erkrankungen (s.o.) oder über das Chefsekretariat der Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß-, Transplantationschirurgie Magdeburg an das zuständige ärztliche Team vermitteln zu lassen.
- Erstvorstellung Ihrer Patienten in der Adipositas-Sprechstunde: Terminvergabe über die Fachkoordination, mit Überweisungsschein zur Adipositas-Sprechstunde
- Folgetermine Adipositas-Sprechstunde: Überweisungsschein pro Quartal
- Für die Erstellung der Gutachten innerhalb des Adipositaszentrums ist keine weitere Überweisung notwendig.
- Präoperative Magenspiegelung am Universitätsklinikum Magdeburg: in der Regel Krankenhauseinweisungsschein erforderlich („Zur präoperativen ÖGD/OP-Vorbereitung“)
- Operation und stationäre Therapie: Krankenhauseinweisungsschein erforderlich („Zur bariatrischen OP“)
- Nachsorgetermine Adipositas-Sprechstunde: Überweisungsschein pro Quartal
Operationsverfahren und Ablauf
Am Standort Lungenklinik Lostau werden langjährig und weltweit etablierte Standardoperationsverfahren zur Therapie der Adipositas angewandt, vorrangig die sogenannte Schlauchmagenoperation („Magenverkleinerung“). Die operativen Eingriffe erfolgen in Vollnarkose und in minimal-invasiv Technik („Schlüssellochchirurgie“) und werden von einem spezialisierten Fachärzte-Team des Adipositaszentrums des Universitätsklinikums Magdeburg durchgeführt.
In der Regel findet die stationäre Aufnahme am frühen Morgen des Operationstages statt. Der gesamte Klinikaufenthalt beträgt ca. 3 Tage.
Nach der Operation erfolgen eine adäquate Überwachung, Schmerztherapie, Physiotherapie und eine ernährungstherapeutische Betreuung sowie ggf. weitere individuelle Therapiemaßnahmen.
Vier bis sechs Wochen nach der Entlassung findet die erste reguläre Kontrolle im Rahmen der lebenslang empfohlenen Nachsorge am Universitätsklinikum Magdeburg. Bei akuten Beschwerden steht die Notfallambulanz des Universitätsklinikums rund um die Uhr zur Verfügung.
Im Adipositaszentrum des Universitätsklinikums Magdeburg werden alle Patientinnen und Patienten vom Erstgespräch bis zur Nachsorgeganzheitlich und bedürfnisgerecht betreut. Das Zentrum vereint verschiedene medizinische Fachdisziplinen sowie ein ambulantes Kooperationsnetzwerk.
Beteiligt sind unter anderem die Fachbereiche Chirurgie, Psychosomatische Medizin, Endokrinologie, Diabetologie, Ernährungstherapie, Anästhesiologie, Gastroenterologie, Endoskopie, Pulmologie, Radiologie und Plastisch-Rekonstruktive Chirurgie. Das Zusammenspiel der Fachdisziplinen gewährleistet eine allumfassende und individuelle Versorgung sowie ein optimales Behandlungsergebnis im langfristigen Therapieverlauf.
Antworten auf häufig gestellte Fragen
Patientinnen und Patienten des Adipositaszentrums am Universitätsklinikum Magdeburg, bei denen eine operative Therapie erforderlich ist, können nach fachärztlicher Einschätzung des individuellen Risikoprofils (zum Beispiel Nebenerkrankungen) am Standort Lungenklinik Lostau behandelt werden.
Insbesondere Betroffene mit nur mäßiger Adipositas und gleichzeitigem Vorliegen von Begleiterkrankungen der Lunge – wie zum Beispiel Asthma, chronische Bronchitis oder Schlafapnoe-Syndrom – profitieren von der hohen medizinischen Expertise der Lungenklinik Lostau auf diesem Gebiet.
Darüber hinaus bieten die naturnahe Lage, die ruhige Atmosphäre und der hohe Patientenkomfort der Klinik in Lostau ideale Rahmenbedingungen für die Genesung.
Patientinnen und Patienten mit einem erhöhten Risiko verbleiben jedoch am Universitätsklinikum.
Die individuelle Therapieentscheidung trifft das Fachärzte-Team des Adipositaszentrums nach ausführlicher Beratung gemeinsam mit dem Patienten.
Prinzipiell stehen nicht-chirurgische Therapieformen zur Verfügung: Die sogenannte „Lifestyle-Therapie“ (Ernährungstherapie, Bewegungstherapie, ggf. Verhaltenstherapie) bildet die Basis jeder Adipositasbehandlung und sollte lebenslang beherzigt werden.
Darüber hinaus stehen medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Derzeit sind in Deutschland zwei Medikamente aus der Gruppe der Inkretin-Mimetika (Semaglutid, Tirzepatid) zur Behandlung des Übergewichts zugelassen. Allerdings sind diese Medikamente derzeit nur bei gleichzeitig nachgewiesenem Diabetes mellitus Typ II erstattungsfähig. Der Therapieeffekt auf die Gewichtsreduktion ist bei hochgradiger Adipositas zumeist nicht alleinig ausreichend. Eine Privatrezeptierung ist nach Abwägung von Nutzen und Risiken und unter begleitender konservativer Therapie und Überwachung grundsätzlich möglich.
Die Entscheidung, ob ein operatives Verfahren zur Adipositastherapie empfohlen wird, erfolgt nach mehrfacher Beratung, konservativer Therapie und nach Einschätzung durch das multidisziplinäre Team des Adipositaszentrums. Dabei sind der Schweregrad der Adipositas, Risikofaktoren, Begleiterkrankungen und Erfolgsaussichten alternativer Therapieverfahren (z. B. Ernährungs- und Bewegungstherapie, medikamentöse Therapie) individuell abzuwägen.
Wenn eine operative Therapie als die effektivste und medizinisch notwendige Behandlungsmöglichkeit eingeschätzt wird und der betroffene Patient hiermit einverstanden ist, kann eine Operation durchgeführt werden. Welches Operationsverfahren im Einzelfall in Frage kommt, wird in der vorherigen ausführlichen Beratung im Adipositaszentrum besprochen und geklärt.
Nein. Für die medizinisch notwendige Therapie der Adipositas ist prinzipiell kein Antrag erforderlich. Dies gilt auch für eine operative Therapie. Gegebenenfalls ist die Bezuschussung konservativer Maßnahmen im Rahmen der Adipositastherapie (Ernährungsberatung und Rehabilitations-/Funktionssport) bei der Krankenkasse anzufragen. Nähere Informationen erhalten Sie über die Fachkoordination und im Rahmen der Erstberatung.
Ja. In der Regel müssen vor einer Operation ein endokrinologisches Gutachten (zum Ausschluss hormoneller Störungen) und ein psychologisch-psychosomatisches Gutachten erstellt werden. Diese erfolgen im Rahmen der Operationsvorbereitung durch das Adipositaszentrum am Universitätsklinikum Magdeburg und sind für Patientinnen und Patienten kostenfrei. Weiterhin ist vor einer Operation eine Magenspiegelung notwendig. Diese kann am Universitätsklinikum Magdeburg oder wohnortnah durchgeführt werden.
Adipositaszentrum Universitätsklinikum Magdeburg
Das Universitätsklinikum Magdeburg ist eines der Zentren für Adipositas-Medizin in Sachsen-Anhalt – mit Erfahrung seit 1997. Nähere Informationen zum Zentrum und zu den Behandlungsmöglichkeiten finden Sie hier:
Ihre Ärzte
Zum verantwortlichen ärztlichen Team des Adipositaszentrums am Universitätsklinikum Magdeburg gehören:
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Roland S. Croner
Direktor der Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie Magdeburg
Dr. med. Therese Reinstaller
Fachärztin für Viszeralchirurgie
Dr. med. Steffi Peglow
Fachärztin für Viszeralchirurgie
Prof. Dr. med. Frank Benedix
Facharzt für Viszeralchirurgie, Oberarzt Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Transplantationschirurgie Magdeburg
Fachkoordinatorinnen:
Frau Sabrina Seidel
Frau Gritt Meller