Gewußt? Quiz zur Ersten Hilfe

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1. Ist Erste-Hilfe-Wissen schon für Kinder wichtig?

► A) Ja, Helfen ist keine Frage des Alters ...Jährlich müssen nach Schätzungen des Bundesministeriums für Gesundheit 1,7 Millionen Kinder unter 15 Jahren nach einem Unfall ärztlich versorgt werden. Unfälle zählen zu den größten Gesundheitsrisiken für Kinder. Grund für die häufigen Verletzungen sind nicht allein Verkehrsunfälle. 43,8 Prozent der Unfälle ereignen sich zu Hause, in der Freizeit, in der Schule oder im Kindergarten. Kinder helfen und lernen gerne. Deshalb sollten sie möglichst frühzeitig grundlegende Kenntnisse und Fertigkeiten in Erster Hilfe erlernen. Und zwar spielerisch, wenn sie am lebensgroßen Teddy-Bären Verbände an Armen, Beinen und am Kopf üben, einen Blick in den Krankenwagen werfen und die Funktionen von Rettungs- und Transportmitteln kennenlernen. Oder sie erfahren, wie sie sich bei Gewitter verhalten müssen und was beim Notruf wichtig ist.

2. Wie heißen die lebenswichtigen Vitalfunktionen?

► A) Atmung, Bewusstsein und Kreislauf...

Am wichtigsten ist die Kontrolle der lebenswichtigen Funktionen: Bewusstsein und Atmung. Diese – auch Vitalzeichen genannten Funktionen – sind überlebensnotwendig, und eine Störung ist fast immer lebensbedrohlich. Das Ergebnis ist Entscheidungsbasis für die zu ergreifenden lebensrettenden Maßnahmen. Der Ersthelfer sollte deshalb die Vitalzeichen nicht nur einmal, sondern in regelmäßigen Abständen kontrollieren. So kann er schnell erkennen, wenn es einem Verletzten schlechter geht. Laien-Ersthelfer sollten nicht zu viel kostbare Zeit verlieren, indem sie Puls, Atmung oder Bewusstsein überprüfen. In diesem Zeitraum könnten sie bereits lebensrettende Maßnahmen ergreifen. Der europäische Fachverband für Wiederbelebungs- und Notfallmedizin (European Resuscitation Council) empfiehlt Laien daher nicht mehr, den Puls zu tasten, da dieser für Ungeübte nur schwer zu bestimmen ist. Wenn ein Mensch nicht reagiert und nicht sicher atmet, kann der Helfer sofort mit den Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen.

3. Ein Motorradfahrer liegt am Boden, regt sich nicht. Nehmen Sie ihm den Helm ab?

► A) Ich nehme den Helm vorsichtig ab. Die Verletzungsgefahr ist so geringer als das Risiko, dass der Mann sich in den Helm erbricht und daran erstickt ... Bewusstlose Unfallopfer schweben immer in akuter Lebensgefahr, da die erschlaffte Zunge die Atemwege blockieren kann. Verunglückte Biker haben zudem häufig ein Schädel-Hirn-Trauma. Symptomatisch ist dabei das Erbrechen ... Um die Atemwege freizumachen, muss der Kopf sanft nach hinten gebeugt und der Mund geöffnet werden, was mit Helm nicht möglich ist.

4. Sie kommen zu einem Unfall. Auf einer Straße liegen drei Personen: Ein Mann, aus dessen Unterschenkel ein Knochen ragt und der stark blutet; eine Frau, die sich nicht bewegt; ein Kind, das schreit und leicht blutet. Wem helfen Sie zuerst?

► C) Zuerst muss ich mich um die Frau kümmern, sie könnte bewusstlos sein... Es könnte sein, dass die Frau nicht nur bewusstlos ist, sondern auch nicht atmet. Dann müssten Sie sofort mit einer Herz-Lungen-Wiederbelebung beginnen. Wenn sie bewusstlos ist, aber atmet, legen Sie sie in die stabile Seitenlage. Dann helfen Sie dem Mann und dem Kind. Und vergessen Sie nicht, den Notruf 112 zu wählen.

5. Frage: Apropos Beatmung. Wie ist das mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung?

► B) 30 Herzmassagen – 2 Beatmungen.

6. Wie häufig sollten Sie die Herzmassage machen?

► B) 100 Mal pro Minute... Das Wichtigste ist, möglichst keine Pause machen, bis der Notarzt kommt. Sind mehrere Leute anwesend, sollte man sich deshalb abwechseln, da einem schneller, als man denkt, die Kräfte schwinden.

7. Was prüfen Sie, wenn Sie am Unfallort einen Bewusstlosen vorfinden?

► C) Ob der Betroffene atmet... Bei einer Bewusstlosigkeit sind natürliche Schutzreflexe wie beispielsweise der Schluck- oder Hustenreflex ausgeschaltet. Flüssigkeiten wie beispielsweise Blut oder Erbrochenes können hierdurch in die Atemwege gelangen. Auch ist die gesamte Muskulatur erschlafft, was dazu führen kann, dass die Zunge die Atemwege verschließt. Der Betroffene droht zu ersticken. Wenn keine normale Atmung feststellbar ist oder daran Zweifel bestehen, ist bei einer bewusstlosen Person von einem Kreislaufstillstand auszugehen. Dann muss umgehend mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung begonnen werden. Falls normale Atmung vorhanden: stabile Seitenlage, dann Notruf 112.

8. Eine Frau wirkt ängstlich, ringt nach Luft, muss sich hinsetzen. Auf Nachfrage berichtet sie von starken Schmerzen, die in den rechten Arm ausstrahlen, und einem enormen Druckgefühl auf der Brust. Hat sie einen Herzinfarkt? Aber passt das zu den strahlenden Schmerzen?

► C) Ja, ein Herzinfarkt kann in Arme, Oberkiefer, Rücken oder Bauch ausstrahlen... Die Schmerzen eines Herzinfarkts betreffen zwar häufiger den linken Arm, können aber auch in den rechten Arm, beide Arme oder in Richtung Rücken, Oberkiefer oder Oberbauch ausstrahlen. Auch die restlichen Beschwerden der Frau könnten zu einem Herzinfarkt passen: Die Betroffenen haben oft Atemnot und das Gefühl, dass etwas sehr Kräftiges auf ihren Brustkorb drückt oder ihren Brustkorb zuschnürt. Es kann auch zu einem brennenden Gefühl hinter dem Brustbein kommen oder zu Übelkeit. Wichtig ist, beim Verdacht nicht zu zögern, sondern sofort die 112 zu wählen.