Gericht bestätigt Insolvenzplan: Integration medizinischer Einrichtungen schreitet planmäßig voran
Am 30. Juni 2025 hat das Amtsgericht Magdeburg die Insolvenzpläne für das Klinikum in den Pfeifferschen Stiftungen, die Lungenklinik Lostau und das MVZ der Pfeifferschen Stiftungen bestätigt. Damit ist ein weiterer, ganz wesentlicher Meilenstein für die geplante Integration der medizinischen Einrichtungen in die Trägerschaft des Universitätsklinikums Magdeburg zum 1. August 2025 erreicht. Ein verbindlicher Rahmen wurde geschaffen – für den Übergang, die Integration und den Start eines neuen, sektorenübergreifenden Verbunds zwischen Diakonie und universitärer Medizin.
„Dieser Beschluss würdigt den außerordentlichen Einsatz aller Beteiligten – insbesondere unserer Mitarbeitenden, der uns unterstützenden Sanierungsexperten und auch der Verantwortlichen des Universitätsklinikums“, sagt Ulrike Petermann, Theologische Vorständin der Pfeifferschen Stiftungen. „Nach vielen Monaten intensiver Arbeit, Gesprächen und auch Unsicherheit wird nun greifbar: Die medizinische Versorgung wird gesichert und in eine zukunftsfähige Struktur überführt.“
Der bevorstehende Wechsel der Trägerschaft ist das Ergebnis eines intensiven Sanierungsverfahrens, das die Pfeifferschen Stiftungen auch für ihre medizinischen Einrichtungen im Januar 2025 eingeleitet hatten. Ausgangspunkt war eine Kombination aus wirtschaftlicher Überlastung – auch aufgrund der Rahmenbedingungen im medizinischen Bereich – und strukturellen Herausforderungen, die eine grundlegende Neuaufstellung erforderlich machten.
„Unsere Zielsetzung war von Beginn an klar: wirtschaftlich trag- und zukunftsfähig zu werden, ohne unseren diakonischen Auftrag aus den Augen zu verlieren“, sagt Prof. Lars Timm, Entwicklungsvorstand der Stiftungen. „Diese Balance zu halten, war stets herausfordernd – sie ist uns nur gelungen, weil viele Mitarbeitende bereit waren, diesen Weg mit uns mitzugehen.“
Von Beginn an war Transparenz immer ein zentrales Prinzip. Mit aktuellen Mitarbeitendeninformationen, Vorstandsdialogen, regelmäßigen Verfahrensnewslettern, einem zentralen Informationspostfach, dezentralen Steuerungskreisen sowie gezielten Beteiligungsformaten wurden Teams, Führungskräfte und die Mitarbeitendenvertretung kontinuierlich eingebunden. Insgesamt haben die Mitarbeitenden mehr als 40 unterschiedliche Medien binnen des halben Jahres erhalten, um sich über den Verfahrensfortschritt zu informieren. Sehr gut angenommen wurde der fortlaufend gepflegte Fragen- und Antwortenkatalog.
„Wir wissen, dass Veränderung auch Fragen aufwirft – das ist menschlich. Daher haben wir fortlaufend erklärt, wo bestimmte Prozesse stehen, warum zentrale Entscheidungen notwendig sind oder in Teilen auch noch Zeit brauchten“, so Timm. „Diese Form der Offenheit hat uns geholfen, Vertrauen zu erhalten – selbst in Phasen, in denen noch nicht alle Antworten feststanden. Nun, gilt es auch diesen letzten Schritt bis Ende des Jahres in einen neuen Abschnitt der Normalität gemeinsam zu gehen. Ich persönlich gehe nach Vollendung aller bereits eingeleiteten Maßnahmen zudem von einer guten Prognose für die Pfeifferschen Stiftungen für das Jahr 2026 aus!“
So befindet sich auch das Verfahren der Pfeifferschen Stiftungen in der Schlussphase. Der Insolvenzplan wird derzeit final abgestimmt, der Erörterungs- und Abstimmungstermin ist in Vorbereitung. Ziel ist eine Aufhebung des Verfahrens zum Herbst 2025.
„Für uns ist die Planbestätigung ein Signal des Aufbruchs – aber sie bedeutet nicht, dass alles abgeschlossen ist“, sagt Petermann. „Die Integration der medizinischen Einrichtungen ist ein wichtiger Schritt. Parallel gilt es, die Einrichtungen der Pfeifferschen Stiftungen – in der Pflege, der Eingliederungshilfe, der ambulanten Versorgung und der Hospizarbeit – langfristig zu stabilisieren und gezielt weiterzuentwickeln.“
So bleibt das Ziel klar: Die Pfeifferschen Stiftungen bleiben ein starker, wertegebundener Träger – auch nach der Neustrukturierung. „Was uns trägt, ist nicht nur eine Struktur“, sagt Petermann. „Es sind die Menschen – und die gemeinsame Haltung, für andere da zu sein.“

(© Pfeiffersche Stiftungen/Foto Video Lehmann)

(© Michael Palatini/Pfeiffersche Stiftungen)

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